Beim Kauf des Sprinters war weder ein zeitgemäßes Radio noch eine Rückfahrkamera verbaut. Zeit, das Gefährt mal in 21ste Jahrhundert zu holen. Ich entscheide mich für das Sony XAV-AX5550ANT mit CarPlay, DAB+, Touch-Display und allem zipp und zapp. Entgegen den Herstellerangaben ist das System im Sprinter leider so gar nicht plug and play. Warum werde ich aber erst später merken.
Das Sony-Radio kommt mit sehr guter Ausstattung, DVB+ Antenne, USB-Kabel, Adapter, etc. Zusätzlich brauche ich noch einen Rahmen, das die sehr große Öffnung im Armaturenbrett auf die 7 Zoll Größe des Autoradios reduziert. Dazu bestelle ich das Doppel-Din Autoradio Einbauset, was dazu noch einen Adapterstecker von Radio zum Mercedes Quadlock-Anschluss mitbringt.
Also los, erstmal alles raus da. Das Mercedesradio ist schnell ausgebaut und gibt den Blick auf den großen Quadlock-Stecker frei. Bevor es an den Einbau geht, baue ich noch einige Teile der Innenverkleidung ab (sehr hilfreich hierfür: Kunststoffhebel) und bohre oben im Ablagefach, gleich über dem Radio, ein daumendickes Loch um dort eine USB-Steckdose einzubauen. Der Plan: Wenn ich das CarPlay betreiben will, muss das Telefon per Kabel am Radio angeschlossen sein. Da ich keine Lust habe dauernd irgendwelche Kabel im Auto herumhängen zu haben, versenke ich Kabel und Handy einfach oben im Ablagefach.
Einbau und Verkabelung
Jetzt ist alles vorbereitet und es kann mit dem Einbau losgehen. Ich schließe den Adapter und das Radio an aber nach einem ersten Test – Pustekuchen. Da geht gar nichts und nach einer weiteren Runde Suchen erfahre ich, dass ich ein CANBUS Adapter-Kabel brauche, damit die Sprache des Radios in die CANBUS Sprache übersetzt werden kann. Das ist das ein stattlicher Kabelbaum, der irgendwann im Einschub untergebracht werden will…
Mittlerweile ist wirklich alles auseinander – sogar die A-Säulenverkleidung und der Himmel über den Fahrersitzen ist demontiert. Als erstes installiere ich die Freisprecheinrichtung gleich hinter dem Schalter für das Deckenlicht. Das Kabel führe ich an der linken A-Säule herunter wo es auf das Kabel der aufklebbaren DAB+ Antenne stößt. Beide Kabel fummel ich dann unter dem Lenkrad in die Mittelkonsole.
Da ich eh gerade alles auseinander habe, baue ich noch eine weitere 12V USB-Dose auf der Beifahrerseite der Mittelkonsole ein. Den Strom dafür klaue ich mir von der 12V Zigarettenanzünder-Dose ganz unten in der Mittelkonsole.
Bevor nun alles zusammengebaut wird, muss noch ein weiteres Kabel seinen Weg an die Rückseite des Radios finden – ein Videokabel.
Einbau der Rückfahrkamera
Im Sprinter sind die Rückfahrkameras üblicherweise in der dritten Bremsleuchte verbaut. Mein erster Versuch das alte Rücklicht mit einer kleinen Kamera upzugraden, schlug leider Fehl. Die Kamera hat eine sehr schlechte Auflösung, war nachts und im Regen komplett unbrauchbar und das Bild stand Kopf, was sich leider weder Hard- noch softwareseitig lösen ließ.
Ich kaufte also eine neue HD Rückfahrkamera Bremsleuchte für den Mercedes Sprinter. Die Verarbeitung ist gut, aber irgendwer hat da wohl nicht bis ganz zu Ende gedacht. Das Videokabel der Kamera soll außen(!) verlegt und dann über eine Bohrung im Dach in den Innenraum gelangen. Völlig verrückt dabei ist, dass das Kabel die Dichtung zwischen Fahrzeug und Rücklicht quetschen und Wasser hereinlassen würde.
Auf Wasser und ein weiteres Loch im Dach habe ich absolut keine Lust und suche eine andere Lösung. Zwei kleine Schnitte im Plastik mit dem Cutter-Messer reichen aus, damit das Kabel, innerhalb des Reflektors, nach innen gelangen kann. So klicke ich alles zusammen, Schraube die Bremsleuchte fest, verlege die Kabel nach vorn und schließe das Videokabel am Autoradio an.
Damit die Kamera auch angeht, wenn ich den Rückwärtsgang einlege, muss ich mir noch 12V vom linken Rücklicht holen. Ich baue den Rückfahrscheinwerfer aus, schneide das Kabel der entsprechenden Glühlampe durch und klemme das Stromkabel der Kamera mit einer Wago-Klemme dazu. Fertig.
Radio, USB-Dosen, Freisprecheinrichtung, DAB+ Antenne und Rückfahrkamera sind eingebaut und funktionieren perfekt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Upgrade – Musik kommt per Spotify, Navigation von Google Maps – alles supereinfach und intuitiv. Auch die Sprachsteuerung kann Ziele suchen und Lieder finden. So soll das sein.
In einem nächsten Schritt werde ich mir wohl mal die Serien-Lautsprecher zur Brust nehmen müssen.
Stückliste/Werkzeuge: