Sprinter Himmel

In diesem Beitrag zeige ich wie ich den Originalhimmel für den Einbau im Sprinter vorbereite und installiere.

Wie in meinem letzten Beitrag beschrieben, wollen wir die Möbel an der Struktur des Sprinters befestigen. Das heißt es müssen eine Menge Löcher gebohrt werden, um den Zugang dazu freizugeben. Durchbrüche für die Dachfenster müssen auch noch aufgesägt und Ausschnitte für die Kabel vorbereitet werden… Es gibt also viel vorzubereiten vor dem Einbau.

Vorbereitung für den Einbau des Himmels

Dafür müssen wir den Himmel erstmal aus der Scheune holen, wo er das letzte Jahr verbracht hat. Allerdings haben die ersten Schritte erstmal gar nichts mit dem Himmel selbst zu tun.

Die Unterkonstruktion war ja bereits fertig aber es müssen noch einige Sachen gemacht werden, bevor der Himmel sie ein für alle Mal verstecken bzw. unzugänglich machen wird. Das war auch eine meiner größten Sorgen – dass es irgendwann irgendetwas zu ändern oder reparieren gilt und dann alle Möbel und der Himmel wieder ausgebaut werden müssen. Ein Grund mehr jetzt möglichst weit vorauszudenken.

Als erstes verlege ich ein Bündel Kabel von der linken auf die rechte Seite. Einige 1,5mm2, einige 2,5mm2 (beides FLRYY-Kabel) und ein 220V (H07RN-F) Kabel. Sie reichen von dem Ort, wo unsere Stromverteilung hinkommt zu dem Ort, wo künftig der Küchenblock stehen wird. Wofür genau die einzelnen Kabel zukünftig verwendet werden, weiß ich noch aber: lieber haben als brauchen.

Ich bündle auch die Solarkabel und noch ein paar andere Kabel für die zukünftige Deckenbeleuchtung mit zusammen und verbinde alles mit diesen Klett-Kabelbindern.

Im nächsten Schritt nochmal wird geprüft, ob auch alle Schrauben wirklich fest angezogen sind, die Dämmung überall perfekt sitzt und alle Spanten mit Hohlraumversiegelung eingesprüht wurden.

Jetzt geht’s aber an den Einbau, oder? Nein. Vor dem eigentlichen Einbau klettere ich auf das Dach und baue den MaxxAir Fan aus und öffne das hintere Heki Dachfester. Dann nehme ich das vorderste und hinterste Himmel-Element und baue es provisorisch ein, einzig und allein dafür, um oben vom Dach aus genau die Stelle auf der Innenseite des Himmels zu markieren, die ich für die Dachfenster aussägen muss. Das geht sehr gut und einfach mit einer Stichsäge, aber ich staune, wie stabil dieser Himmel ist.

Jetzt geht’s aber an den Einbau, oder? Jein. Der Himmel ragt sehr weit nach unten und wird die seitlich angebrachten Aluschienen komplett verdecken. Gute Sache das – aber dann sieht man ja nicht mehr die Stellen, an denen die Schienen mit der Struktur verbunden sind. Heißt, wenn ich dann ein Loch in den Himmel bohre und genau eine Schraube im Profil treffe, wäre doof. Um das zu vermeiden, markiere ich mir weiter unten genau die Stellen, wo die Profile mit dem Fahrzeug verbunden sind – damit ich dort schon mal nicht bohre.

Einbau des Himmels

Jetzt geht’s aber an den Einbau, oder? Ja – aber nur provisorisch. Ich fange von hinten an und markiere mir die Stellen an denen gebohrt werden muss – oben, wie auch an den Seiten. Dann nehme ich sie runter, bohre alles mit einem Stufenbohrer auf 32mm auf, und bete, dass alles passt. Ich checke wirklich alles drei und viermal, denn ein falsch gesetztes Loch wird man auf jeden Fall immer sehen und ich würde mich schwarzärgern. Wenn alles passt, wird eingebaut. Dann aber wirklich.

So arbeite ich mich Himmels-Segment für Himmels-Segment nach vorn. Besonders das letzte Teil hat mir gut Kopfschmerzen bereitet, einfach weil es so derartig groß ist und es sehr schwierig ist die ausgemessene Position der Bohrung genau zu treffen. Eine Mittellinie, die ich mir auf Papiertape gekennzeichnet habe, hat dort gut geholfen.

Das Ganze hat einen langen Tag gedauert. Insgesamt waren es 42 Bohrungen und eine gigantische Sauerei, da der filzige Himmel sich beim Bohren in Millionen Fasern zerlegt. Alles in Allem finde ich das Resultat aber sehr gut und der Bus ist schon deutlich wohnlicher.

Letzter Schritt ist das Anbringen des MaxxAir Fans oben und der Dachlukenblenden unten. Beim Maxx Fan wird serienmäßig nur eine Art Lichtschacht mitgeliefert – den Rahmen inklusiver Verdunklung habe ich noch extra bestellt.

Jetzt haben wir eine fertige Unterkonstruktion und einen eingebauten Himmel mit unfassbar vielen Löchern. Als nächstes muss jetzt eine Verbindung zwischen der Unterkonstruktion und den zukünftigen Hängeschränken geschaffen werden. Aber dazu in einem anderen Beitrag mehr.

Hätte, wäre, wenn…

Optisch finde ich, hat es sich sehr gelohnt, den Originalhimmel wieder zu verwenden. Mittlerweile glaube ich aber, dass der Einbau eines selbstangefertigten Himmels einfacher und schneller gewesen wäre. Vor allem weil man ihn auch (nach dem Einbau aller Möbel) wieder ausbauen kann. Somit hätte man die Option, nachträglich noch Kabel zu ziehen oder sonst was da oben zu ändern, ohne alle Möbel ausbauen zu müssen. Naja, nächstes Mal…

Stückliste/Werkzeuge:

Von Kay