Sprinter Unterkonstruktion

In diesem Beitrag geht es darum eine Krafteinleitung zu schaffen, um Hängeschränke und andere Möbel fest mit der Karosserie zu verbinden. Einige nageln sich da ja irgendwelche Holzbalken an Wand und Decke, um die Möbel dann mit Spax-Schrauben zu befestigen. Wie das dauerhaft und vor allem bei einem Unfall sicher an seinem Platz bleiben soll, weiß ich nicht.

Unser Bus soll Möbel aus Systemprofilen bekommen – allerdings müssen diese Profile irgendwo sicher an der Struktur des Campers befestigt werden. Am besten auf eine Art, die Systemprofil versteht. Mit Systemprofil. Hierfür besorge ich mir 8 Meter 40x16mm Profil, um es dort an der Karosserie anzubringen, wo Schränke und Hängeschranke hinkommen sollen. Also überall.

Anfertigung der Profilschienen für die Unterkonstruktion

Im ersten Schritt klemme ich die Profile in den Bus und suche mir Stellen, an denen ich gut eine Schraube durch Profil und Bus bekomme. Ziel ist es die Profile so weit unten wie möglich anzubringen, damit die Hängeschränke nicht zu klein werden. Ich messe eine einheitliche Höhe, die ringsum im Bus möglich ist und markiere mir mit einem Edding, wo ich später bohren muss.

Sind alle Löcher und die Position der Profile im Bus markiert, geht es ans Bohren. Die Nut hat 8mm und das ist auch der Durchmesser, den ich bohre. Sind die Bohrungen fertig, entferne ich die scharfen Kanten mit einem dieser praktischen Handentgrater.

Als auch das fertig ist, klemme ich die Schienen wieder in den Bus und übertrage mir die Bohrungen auf das Blech des Busses. Die Löcher einfach so zu bohren, macht natürlich eine Riesensauerei, also nehme ich die Aluprofile wieder runter, schnappe mir einen der Neodym-Magnethaken und pack ihn daneben. Das hilft vor allem zu vermeiden, dass die Späne nach hinten in die engen Blechkanten fallen, wo man sie nie wieder herausbekommt. So lange man mit sehr wenig Druck/Vorschub bohrt, funktioniert das sehr gut. Alle Bohrlöcher werden, wie immer, anschließend mit Grundierung versiegelt, um Rost zu vermeiden.

Zum Anbringen der Aluprofile verwende ich Nutensteine und verschraube sie von hinten – also von der anderen Seite, wie man sie sonst verwenden würde. Das ist in manchen Stellen doch deutlich aufwändiger als gedacht und erste Zweifel machen sich breit, ob das alles so schlau war.

Fest ist es allerdings. Und zwar sowas von! Mit diesem guten Gefühl geht es dann an den Nächsten Schritt.

Nietmuttern in den Quer-Spanten

Wir wollen später wieder den originalen Himmel nutzen, brauchen aber auch oben eine stabile Art Kräfte einzuleiten. Die Konstruktion and er Decke kann also nicht auftragen oder anderweitig dicker sein als die Quer-Spanten selbst.

Die einzige Lösung (die nichts mit Kanthölzern und Spax-Schrauben zu tun hat) sind Nietmuttern. Ich liebe diese Dinger ja, aber für die Lasten an der Decke, brauche ich ein anderes Kaliber.

Ich bestelle M8 Edelstahl-Spreizmuttern und der Unterschied ist deutlich erkennbar. Im Gegensatz zu einer Wulst, spreizen sich die Dinger (wie Hohlraumdübel) komplett auf und sitzen gi-gan-tisch fest. Ich habe zum Spaß einen M8 Haken reingedreht und mich drangehängt – das sitz bombenfest.

Der Einbau ist sehr unkompliziert. Löcher aufbohren, grundieren, mit der Nietzange einpressen, fertig. Das Ganze mache ich 14-mal und damit ist unsere Krafteinleitung  fertig. Was jetzt noch fehlt ist der Himmel aber dazu in einem anderen Beitrag mehr.

Hätte, wäre, wenn…

Der Einbau der Schienen wäre deutlich schneller und entspannter vonstatten gegangen, wenn ich die Profile von vorn und nicht von hinten verschraubt hätte. Alles ist extrem eng da hinten und oft konnte man den Inbusschlüssel nur eine Ecke weit drehen, bevor man wieder neu ansetzen musste. Einfacher wäre es wohl gewesen, beim Bohren der Profile gleich eine Flachsenkung mitzumachen und die Inbusschraube von vorn (mit einer Mutter hinten) zu verschrauben. Naja, nächstes Mal…

Stückliste/Werkzeuge:

Von Kay