Sprinter Einstieg rechts - Titel

Die Sprinter Rostkur im letzten Blog bezog sich überwiegend auf den Fußboden – nun sind die anderen und besser verstecken Stellen dran! In den anderen Blogs und Vlogs sieht man häufig wie einfach großflächig Armaflex über alles geklebt wird und fertig. Das geht für ein paar Jahre – danach hat man ein sehr großes Problem.

Aber nicht nur der Rost, auch andere Beschädigungen (Macken, Kratzer, Risse, etc.) sollen gefunden und beseitigt werden. Die Rostkur, die hier beschrieben ist, bezieht sich immer noch nur auf den Innenraum. Mein Ziel ist es den Bus möglichst schnell als Wohnmobil zuzulassen – einmal, damit man ein Wohnmobil hat und darin Urlaub machen kann aber auch um möglichst bald die Versicherungssumme zu halbieren. Geld, dass man gut in den Ausbau stecken kann, statt es der Versicherung zu schenken.

Also weiter alles auseinander bauen. Der meistgedachte Gedanke ist und bleibt: “Ach Scheiße!“ Nach dem Zerlegen und Saubermachen findet sich in an vielen Ecken und Kanten Rost oder andere kleine Beschädigungen – nicht weiter wild aber zu viel, um es zu ignorieren.

Hinten an den Türen reißen wohl gern mal die Nieten ein. Dort scheint das Blech etwas zu dünn zu sein für die Zug- und Druckkräfte, die auf die Türarretierung wirken. Auch hier ist der “Schaden“ nicht wirklich schlimm, aber das werde ich bei Gelegenheit mal schweißen lassen.

Wenn man schon mal dabei ist, kann man auch oben an den Fenstern prüfen, ob dort Risse sind. Dort ist der Fensterrahmen besonders dünn und genau da biegt sich die Tür stark durch, wenn sie (wiederholt) mit Schwung geschlossen wird. Bei unserem Bus ist zum Glück nichts zu finden.

Sprinter Rostkur im Einstiegsbereich

Neben dem ganzen Kleinkram sei ein besonderer Hotspot erwähnt: Baut man die Trittstufe auf Fahrer- und Beifahrerseite aus, findet man nicht nur mit Sicherheit Rost, sondern auch einen Designfehler. Der Wasserablauf des Fußraums, liegt in Fahrtrichtung ganz hinten und gut einen Zentimeter über dem tiefsten Punkt der Wanne. Steht also erstmal das Wasser da drin, kann es nicht restlos ablaufen. Wie man unten sieht, habe ich alles wie gewohnt mit Akkuschrauber und CSD Scheibe freigelegt, mit Rostumwandler behandelt und einen Tag später Grundierung drüber gestrichen. Des weiteren habe ich noch einen neuen Ablauf an der tiefsten Stelle gebohrt und etwas Alubutyl verlegt für die Geräuschdämmung am Radkasten. Letzter Schritt, bevor alles wieder zusammengesetzt wird, ist das großflächige Auftragen von Teroson TX210 Wachs.

Das Problem mit den Clips, die die Zierleisten außen halten ist weit bekannt, sei aber hier noch mal erwähnt. Die Zierleisten werden mit einem Clip gehalten, der in einem Loch zum Innenraum steckt. Dieser Clip hat eine Dichtlippe außen die aber nach einigen Jahren aushärtet bzw. spröde wird – was dann Regenwasser eindringen lässt. Man sieht die Spuren sehr gut an den dunklen Strichen unter den Clips. Das Blech unterhalb ist werksseitig mit ordentlich Wachs versiegelt – was allerdings nicht immer reicht. Bis jetzt habe ich zwei Stellen gefunden, wo das Wasser durch die Blechverbindung gesickert ist und sich über der Dichtnaht staute. Resultat: Rost. Zum Glück auch wieder nur oberflächlich aber was ich da machen soll, um den Rost zu bekämpfen, wo die vernieteten Bleche aufeinander liegen, muss ich mir noch überlegen. Auf jeden Fall werde ich bei der Außen-Rostkur sämtliche Clips erneuern und zusätzlich mit Sikaflex abdichten. Dazu später mehr.

Nachdem im Innenraum so weit alles repariert ist, kann ich nun hoffentlich den “Ach Scheiße-Modus“ verlassen und mit Dämmung und Fußboden loslegen.

Stückliste/Werkzeuge:

Von Kay