Ich habe ja schon so einiges zum Schutz vor Rost unternommen, aber dieses Mal geht um diese nervige Gammelkanten in den hinteren Radkästen. Direkt über den Hinterrädern befindet sich jeweils eine Blechfalz, an der sich Karosse und Radkästen treffen. Diese Kante, wie auch der Rest des Radkastens, steht quasi unter Dauerfeuer von hochgeschleuderten Steinen. Warum da werksseitig nicht eine Radhausverkleidung (so wie im vorderen Radkasten) eingebaut wurde, kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Der Punkt ist, dort gammelt es und wenn der Gammel wandert, dann nach innen – und zwar dorthin, wo man nicht herankommt. Noch schlimmer man wird es noch nicht mal mehr sehen, da im Inneren ist ja alles mit Dämmung überklebt ist. Also ran da, bevor der Winter kommt und der Rost noch schlimmer wird.

Vorbereitung

Ich nehme eine CSD Scheibe im Akkuschrauber und fummele alles durch den kleinen Spalt zwischen Rad und Kotflügel. Man kann die betroffenen Stellen sehr gut erkennen und diese lege ich großzügig, runter bis auf das blanke Blech frei. Wie gesagt, dort sind zwei Bleche zusammengeschweißt – also hat man keine Chance den Rost zwischen den Blechen zu erreichen. Ich sprühe FluidFilm auf die freigelegten Stellen und lasse das über mehrere Tage einwirken. Das wiederhole ich in den folgenden Wochen mehrere Male. Um die Kriechfähigkeit weiter zu erhöhen, bewahre ich die Sprühdose in der warmen Wohnung auf. Außerdem fahre ich den Bus zu dieser Zeit nur in trockenen Verhältnissen, damit ich mir nicht noch extra Wasser in die nun freiliegenden Kanten hole.

In der Zwischenzeit bestelle ich mir die original Mercedes Spritzlappen um den hinteren Teil des Radkastens zu schließen, denn die (echt nicht ganz billige) Radkasteninnerverkleidung von Lokari ist leider zu kurz. Beides zusammen macht wiederum einen sehr soliden Eindruck.

Zum Befestigen liegen bei Lokari sechs Blechschrauben bei, bei den Spritzlappen gar nichts. Da ich die Schrauben nicht direkt in Blech drehen werde (Rost!), muss ich mir noch eine andere Art der Halterung überlegen. Ich finde diese Plastikdübel mit Steck- oder Schraubverbindung gut, die man häufiger bei Verkleidungsteilen im Bus findet und bestelle nach einiger Suche eine (vermeidlich) passende Lösung. Die Verbinder die ich gefunden habe, haben nur 5mm Durchmesser und das passt gut zu meiner Idee keine riesigen Löcher in den Bus zu bohren.

Einbauvorbereitung

Nun, da alles zusammen ist, kann der Einbau starten. Als erstes pumpe ich den Wagen hoch und baue das Rad ab. Ich habe es versucht das Rad dran zu lassen – keine Chance. Anstatt die 40 Euro teuren Mercedes Original-Anti-Kratz-Lackschutzfolien-Kram zu verwenden, um den Spritzschutz daran zu hindern am Außenlack zu schubbern, nehme ich einfach transparentes Paketband.

Als nächstes decke ich die freiliegende Bremse mit einem Lappen ab, säubere und entfette die Gammelkante und sprühe Zinkspray und danach Grundierung auf das freiliegende Blech. Als alles trocken war, kommt noch eine Schicht Teronson W210 Konservierungswachs drüber und damit sollte die erste Rostbekämpfungs- und Konservierungsmaßnahme beendet sein.

Einbau der Radkasteninnenverkleidung

Als nächstes befreie ich die zwei Stehbolzen am hinteren Ende des Radkastens vom Unterbodenschutz, baue den Spritzschutz an und fixiere ihn provisorisch mit einer Mutter. Als nächstes halte ich die Innenverkleidung an und überlege mir gute Befestigungspunkte im Blech. Diese Bohre ich dann durch die Verkleidung und in die Karosserie. Als alles sitzt, stecke ich die Plastikdübel hinein und drehe direkt erstmal bei ein Paar der mitgelieferten Plastikschrauben den Kopf ab. Ich ersetze die Plastikschraube mit einer Metallschraube und jetzt hält alles schon mal bombenfest. Neben den vier Schrauben im Blech und den zwei Stehbolzen, verschraube ich noch die Verkleidung mit drei Schrauben in Zierleisten und Spritzschutz.

Damit sollte nur alles erstmal gut geschützt sein – alle ein/zwei Jahre werde ich aber mal drunter gucken, ob nicht doch wieder irgendwo etwas „blüht“.

Stückliste/Werkzeuge:

Von Kay