Solaranlage fürs Wohnmobil

Die Solaranlage für unser Wohnmobil besteht aus zwei polykristallinen Solara-Modulen mit je 130W. Diese sind etwas älter und gebraucht und man sieht, dass sie im Vergleich zu neueren Modulen sehr viel größer und sehr schwerer sind. Aber das stört uns nicht und unser Dachträger ist ohnehin massiv genug und wird die Anwesenheit der Solaranlage wahrscheinlich nicht einmal bemerken.

Der erste Schritt für mich ist herauszufinden welches Kabel an der Unterseite der Solarpanels eigentlich wohin muss. Ich habe acht Anschlüsse zur Auswahl und von Elektrik nicht sagenhaft viel Ahnung. Es waren keine Spuren von vorherigen Anschlüssen zu erkennen – aber mit einem Voltmeter und etwas Hilfe, konnte ich dann irgendwann (in der Sonne auf dem Balkon) eine Spannung messen und mit dem Verkabeln beginnen.

Ich verwende 2×2,5mm2 FLRYY Kabel anstatt der üblichen 4mm2 Solarleitungen. Das liegt daran, dass diese Module einfach nicht so viel Leistung liefern (max. 8A) und die 130W Leistung pro Modul ohnehin nie erreicht wird. Hier ist eine gute Übersicht über die benötigten Kabelquerschnitte bei verschiedenen Leistungen.

Nachdem alles mit Kabelschuhen verpresst und angeschlossen ist, wird das Kabel durch die wasserfeste Muffe(?) gefädelt und verschraubt. Damit ist der Stromanschluss am Solarmodul fertig angeschlossen und wasserfest. Auf die Unterseite der Module befestige ich Klebesockel, um die Stromkabel mit Kabelbindern zu führen – diese sind aber bereits nach wenigen Tagen einfach abgefallen. Da muss ich mir wohl noch was anderes einfallen lassen…

Solarmodulhalterung für den Dachträger

Im nächsten Schritt geht es darum eine Halterung zu anzubringen, die das Solarmodul mit dem Dachträger verbindet. Da das Modul 40mm hoch ist und unser Dachträger auch aus einem 40x40mm Systemprofil besteht, lassen sich die beiden gut mit einer 80x40mm Platte verbinden. Wo genau ich diese bestellt habe weiß ich leider nicht mehr – aber es gab sie im Zehnerpack, sie sind aus Stahl und passen perfekt.

Als erstes bohre ich 8mm Löcher in die Solarmodule und befestige dort die Platte mit M8 Schrauben und selbsthemmenden Muttern. Das andere Ende der Platte wird dann am Dachträger mit einer M8 Schraube in einem Nutenstein befestigt. Fünf Befestigungspunkte pro Modul sollten mehr als genug sein.

Einbau der Solarmodule

Der Einbau der Module ist durch die Vorbereitung nun sehr einfach. Das Schwierigste war die schweren Module allein von der Leiter aus auf das Dach zu heben… Da die Dachträger schon grob an der richtigen Stelle standen, muss ich deren Position nur noch minimal korrigieren. Ich stecke die M8 Schrauben durch die Platte und schraube sie in die Nutensteine im Profil und in die Gewinde, die ich in die Stirnseiten der Querträger geschnitten habe. Ich befestige alles mit einem guten Schuss Locktite und fertig ist der Einbau. Naja, fast.

Jetzt muss der Strom noch ins Fahrzeug. Dazu fädele ich die Kabel der Solarmodule durch die Dachdurchführung ins Innere des Fahrzeugs. Ich habe hierfür extra genug Platz in der Dämmung im Inneren gelassen. Damit nichts an der Blechkante in der Dachdurchführung scheuern kann, schiebe ich noch ein Wellrohr bis ganz nach oben. Als alles sitzt, werden die Muffen(?) der Kabeldurchführung festgedreht und jetzt ist auch dieses Ende sicher angebracht und wasserfest.

Letzter Schritt im Einbau ist der Anschluss an unsere Bluetti Powerstation. Zuerst schalte ich die Module parallel (heißt, Spannung bleibt gleich, Ströme addieren sich) indem ich sie entsprechend mit WAGO-Klemmen verbinde. Das übrige Kabel geht dann in den Nockenschalter und von da aus über den verschraubbaren Aviation-Stecker in die Powerstation. Die Bluetti hat einen MPPT-Solarladeregler bereits integriert – von daher muss ich mir darüber schon mal keine Gedanken machen.

Damit ist der Einbau und der Anschluss der Solarmodule für unser Wohnmobil komplett und ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich mich gefreut habe, als das erste Mal 178W am DC-Eingang der Powerstation angezeigt wurden.

Hätte, wäre, wenn…

Alles funktioniert und ist bombenfest, nur stört es mich etwas, dass die Dachträger/Solar-Kombo doch ein ordentlicher Klotz ist. Beim Einbau habe ich gesehen, dass es eine Möglichkeit gibt, die Solarmodule zwischen den Dachträgern anzubringen und somit das ganze Paket 40mm tiefer zu machen. Das ist aber eine Aufgabe für einen anderen Tag.

Stückliste/Werkzeuge:

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Von Kay